Holzwerkstoff & Oberflächen
Holzwerkstoffe sind aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt. Innerhalb dieser Holzwerkstoffe unterscheidet man nochmals zwischen
Lagenwerkstoffe, diese bestehen aus einzelnen Furnierschichten, welche zu einer Platte verleimt werden.
Verbundwerkstoffe, sind Platten mit einer Mittellage und beidseitigen Decklagen.
Holzspanwerkstoffe, welche aus Holzresten und Sägespänen zusammen mit Kunstharz zu einem festen Werkstoff verarbeitet werden.
Holzfaserwerkstoffe, bestehend aus Holzfasern oder ähnlichen holzartigen Fasern wie zum Beispiel Rapsstroh oder Flachsschäbchen. Durch Verfilzung oder Klebstoff haften die Werkstoffe.
Trägerplatten
also Spanplatten, Tischlerplatten, Sperrholzplatten & MDF-Platten dienen als Ersatzmassivholz. Eine Veredelung kann durch Furniere, Kunststofffolien (Dekorfolien) oder mit Lacken erreicht werden. Fast alle Küchen - und Arbeitsplatten gehören zu den Trägerplatten.
MDF-Mitteldichte Faserplatte
Diese Faserplatten gehören zu den Faserwerkstoffen. Sie bestehen aus fein zerspanten Holzfasern und Bindemitteln. Das Gemisch wird im Heißluftstrom getrocknet und anschließend bei erhöhten Temperaturen und unter hohem Druck zu 3mm-25mm dicken Platten gepresst. Somit ergibt sich eine geschlossene Oberfläche die gleichzeitig eine Homogenität aufzeigt. MDF-Platten verhalten sich wie "normales" Holz und werden auch genauso verwendet.
Hartfaserplatten
Durch zerfasern von Holz mittels Wasserdampf und das anschließende Verpressen im Nassverfahren wird diese Plattenart hergestellt. Das überschüssige Wasser wird durch ein feines Sieb aus dem Faserflies herausgepresst. Dadurch entsteht beim Endprodukt eine siebförmige Struktur auf einer der Plattenseiten wohingegen auf der anderen eine sehr glatte Struktur festzustellen ist.
Hartfaserplatten werden in der Möbelbranche meist als Rückwand oder Schubladenböden verwendet. Mit Öl oder Kunstharz ist es möglich gegen Abrieb und Wasseraufnahme zu wirken.
Spanplatten
Diese Plattenart gehört zu den Holzspanwerkstoffen. Sie werden aus Holzspänen mit ungefähr 92% Anteil und Kunstharzleim mit ungefähr 8% Anteil und genau wie Hartfaserplatten, unter hohem Druck und Wärme hergestellt. Hierzu können sowohl Harthölzer zum Beispiel Eiche, Esche, Birke oder Buche aber auch Weichhölzer, dazu zählen unter anderem Kiefer, Fichte oder Tanne verwendet werden.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Spanplatten eine Weiterentwicklung der Sperrholz-Tischlerplatten sind und als eine sehr wirtschaftliche Form der Holzverarbeitung anzusehen sind. Ihren Einsatz findet sie als Trägerplatte für Furniere oder auch Dekorfolien.
Sperrholz
Sperrholz gehört zur Gattung der Lagenwerkstoffe. Durch das kreuzweise Übereinanderstapeln und Verleimen der einzelnen Lagen wird der Platte der Bewegungsraum genommen und sie können nicht mehr arbeiten. Man "sperrt" die Platten also ab, dass ein Verziehen dieser unmöglich wird. Daher kommt auch der Name "Sperrholz". Verwendet wird meist Rotbuche, Fichte oder Pappel. Die Anzahl der einzelnen Lagen ist immer ungerade, also 3, 5, 7, 9,...
Diese Holzart kann eine hohe Festigkeit, Formbeständigkeit und Maßfestigkeit aufweisen, wodurch sie perfekt zu Schubladenrahmen oder Schrankrückwänden weiterverarbeitet werden kann.