Slow Living
Entschleunigtes und minimalistisches Wohnen
Höher, schneller, weiter – mehr arbeiten, mehr leisten, mehr erreichen und das alles in immer kürzeren Abständen. Schnelllebigkeit, sich ständig weiterentwickelnde Technologie und Verfügbarkeit rund um die Uhr sind charakteristisch für unsere heutige Zeit. Doch manchmal fühlen wir uns davon überfordert. Wir sehnen uns nach Ruhe, der Natur und nach Zeit mit uns selbst. Und das ist okay! Entschleunigung ist der Schlüssel hierfür! Mit dem Slow-Living-Einrichtungstrend schaffen Sie sich eine kleine Auszeit in Ihren eignen vier Wänden.
Was bedeutet "Slow Living"?
Slow Living ist nichts Neues. Der Begriff „Slow Living“ entstand in den 90er Jahren als Gegenbewegung zum Fast-Food-Trend und bezeichnet dabei einen Lebensstil, der sich auf viel mehr Bereiche als nur unsere Wohnung übertragen lässt. Entgegen der Schnelllebigkeit, die durch den neu entstandenen Fast-Food-Trend entstanden ist, sollte das Slow Living das „langsame Leben“ wieder mehr wertschätzen und Ruhe einkehren lassen.
Es geht darum, eine Entschleunigung des Alltags, durch eine Reduzierung der Dinge auf das Wesentliche, zu erreichen. Das Sprichwort „Weniger ist Mehr“ steht dabei sinnbildlich für den Slow-Living-Trend. Durch eine Fokussierung auf die Dinge, die unser Leben wirklich bereichern und uns wirklich glücklich machen, können wir das Hier und Jetzt bewusster wahrnehmen, runterkommen und entschleunigen. Und ist es nicht genau das, was wir nach einem stressigen Arbeitstag brauchen?
Spricht man von Slow-Living, kommt man nicht umhin sich auch mit Dingen wie „Achtsamkeit“ bzw. „Mindfulness“ zu beschäftigen. Sich mit der Gegenwart beschäftigen, sie bewusst wahrnehmen und nicht im selben Moment schon an die nächste Aufgabe, den nächsten Termin oder das nächste Date denken und der Zukunft hinterherjagen. Stellen Sie sich die Frage „Wofür möchte ich meine Zeit wirklich nutzen?“ und konzentrieren Sie sich nur auf diese eine Sache. Nehmen Sie Abstand davon, mehrere Dinge parallel bewältigen zu wollen und Sie werden sehen: das Ergebnis – ob im Job oder daheim – wird besser sein und Sie werden vielleicht sogar schneller dazu kommen, als Sie es vermuten.
Wie wohnt man im Slow living-Trend?
Slow Living, auch Mindful-Living genannt, lässt sich nicht mit jedem Einrichtungsstil verbinden. Wohntrends, die auf bunte und knallige Farben oder extravagante Formen setzen, stehen im Gegensatz zum reduzierten und minimalistischen Slow-Living-Trend. Ein Interior-Style der jedoch die gleichen Werte teilt, ist der Skandinavische bzw. der Nordic-Trend, der vielen auch unter dem Begriff „Hygge“ oder „Lagom“ bekannt ist.
Ähnlich wie beim Scandi-Stil dominieren helle und warme Farben, natürliche Materialien sowie offen gestaltete Räume. Durch ein minimalistisches und geradliniges Ambiente können wir zur Ruhe kommen und abschalten. Manchmal werden auch Begriffe wie „Soft Minimalism“ und „White Living“ in Verbindung mit Slow Living gebracht – zu Recht! Auch bei diesen Trends geht es darum, seinen Konsum sowie Reize zu reduzieren und Platz zu schaffen – für mehr Ruhe, mehr Entspannung und mehr Achtsamkeit.
Ausgewählte Möbel
Entschleunigtes Einrichten bedeutet, sich auf wenige, ausgewählte Möbelstücke zu beschränken. Möbel im Slow Living-Trend zeichnen sich durch ihre Zeitlosigkeit und Geradlinigkeit aus. Durch die klar zugewiesene Funktion eines jeden Möbelstücks vermeiden Sie Impulskäufe und Staubfänger, ganz nach dem Prinzip „Form follows function“. Stattdessen setzen ausgewählte Stücke Akzente, ohne dabei aufgeregt oder unruhig zu wirken. Der Vorteil hieran: Sie können ruhigen Gewissens auf Design-Klassiker setzen, auch wenn diese vielleicht erst einmal etwas teurer sind als modische It-Pieces. Denn diese Klassiker haben sich, wie der Name schon sagt, über einen langen Zeitraum bewährt. Sie haben länger etwas von Ihren Möbeln und schonen somit langfristig, trotz Designer-Möbeln, Ihren Geldbeutel.
Natürliche Materialien
Der Nachhaltigkeits-Gedanke spiegelt die Leitidee des Slow Living wieder: den Konsum reduzieren und auf langlebige, natürliche und nachwachsende Rohstoffe setzen.
Generell harmonieren natürliche Materialien sehr gut mit dem Slow Living-Konzept. Holz, Stein oder Textilien wie Baumwolle, Leder oder Leinen schaffen eine behagliche und zeitlose Atmosphäre. Vor allem Holz ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht maximale Wärme bei möglichst geringem Materialeinsatz zu zaubern.
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Reduzierte Farben
Wie bei den Möbeln und Materialien setzt der Slow Living Trend auch bei den Farben auf Zurückhaltung. Eine reduzierte Farbpalette verleiht dem Raum Ruhe. Vor allem Farben in uni wie Beige, Grau, Nude oder Pastelltöne dominieren ein Zuhause, das im Slow Living Trend eingerichtet ist. Sie überfordern nicht, sondern wirken zurückhaltend. Ebenso verhält es sich mit Mustern. Verzichten Sie auf aufregende Muster in knalligen Farben und greifen stattdessen lieber zu zarten und zurückhaltenden Prints.
Da wir im Alltag überwiegend kaltes und bläuliches Licht von Smartphones, Laptops und Fernsehen konsumieren, ist es wichtig, dem in Ihrem Zuhause entgegenzuwirken. Sorgen Sie deshalb für warme Lichtquellen. Diese kreieren eine hyggelige und gemütliche Atmosphäre und laden zum Entspannen ein.
Ordnung
Als oberste Regel gilt hier: Vermeiden Sie unnötigen Ballast! Vielleicht haben Sie schon einmal von der Aufräummethode nach Marie Kondo gehört? Sortieren Sie alles aus, was Sie nicht glücklich macht und Ihnen keinen Mehrwert bietet. Weisen Sie allem einen festen Platz zu, so vermeiden Sie schnell entstehendes Chaos. Ordnung und Klarheit in Ihrem Zuhause wird auch zu Ordnung und Klarheit in Ihrem Geist führen.
Wie kann ich Slow Living daheim umsetzen? Ihre Checkliste!
Wie Sie sehen ist Slow Living nicht nur ein Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Damit es Ihnen ein bisschen leichter fällt, mehr Achtsamkeit und Entschleunigung in Ihr Leben zu bringen, haben wir die ersten Schritte zu mehr Mindful Living für Sie zusammengestellt.
Weniger ist mehr
Als aller erstes müssen Sie sich bewusstmachen, dass nicht die Menge der Dinge die wir besitzen ausschlaggebend für unser Glück ist. Wenn Sie sich erst einmal klargemacht haben, was Sie wirklich glücklich macht, werden Sie erstaunt darüber sein, wie wenig Sie tatsächlich benötigen und können mit neuem Bewusstsein an die Einrichtung Ihres Zuhauses gehen.
Ordnung schaffen und ausmisten
Sobald der erste Schritt getan ist und Sie sich bewusst damit auseinandergesetzt haben, was Sie glücklich macht, können Sie ausmisten – ganz schmerzbefreit. Alles was Ihnen kein Lächeln ins Gesicht zaubert, kann aussortiert werden. Vergessen Sie aber auch dabei nicht den Nachhaltigkeits-Gedanken: Nur, weil Sie keine Verwendung mehr für die Dinge haben, heißt es nicht, dass es im Müll landen muss. Verschenken Sie es an Freunde oder Familie oder spenden Sie es an Menschen, die nicht den Luxus haben, sich solche Dinge kaufen zu können.
Nehmen Sie sich bewusst Zeit
Schaffen Sie sich kleine Ruheinseln – nicht nur was Ihre Einrichtung angeht. Gönnen Sie sich etwas Zeit offline, in der Sie nicht erreichbar sind und sich etwas Gutes tun. Nehmen Sie sich etwas Me-Time zum Entschleunigen. So können Sie Ihr neu eingerichtetes, aufgeräumtes Zuhause auch viel mehr genießen!